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Das Wappen der Familie Khammas

Der Wettstreit zwischen Haschisch und Wein

Ich habe diesen Text Mitte der 90er Jahre von meinem inzwischen leider verschollenen Freund Thomas Süß erhalten. Ich nehme an, daß es sich um einen Text aus einer Ausgabe von 1001 Nacht handelt - oder aus einer anderen persischen Dichtung. Jedenfalls ist er interessant genug, um ihn auch ohne genauere Quellenangaben hier zu veröffentlichen.


Der Wettstreit zwischen Haschisch und Wein

Das Werk das hier interessiert, stellt eine Allegorie dar. Nach den verschiedenen Vorreden, die, wie üblich, Gott, dem Propheten, seinem Schwiegersohn Ali und einem Fürsten gewidmet sind, beginnt die Geschichte damit, daß uns der Wein als ein großer Herr vorgestellt wird, der in Gesellschaft seiner Vasallen Raki, Bier und Dattelschnaps tafelt. Als der Wein in Stimmung kommt beginnt er zu prahlen, mit ihm könne es niemand aufnehmen, alle Menschen hätten ihm zu dienen, und keiner würde es wagen, sich ihm nicht zu beugen...

Darauf erscheint der Schenke. Zwar lobpreist er den Wein und kniet vor ihm nieder, erzählt aber dann, er sei gestern in eine seltsame Gesellschaft geraten. Diese habe ein vornehmer, grün gekleideter Herr mit dem Aussehen eines Sufi beherrscht. Sein Äußeres sei angenehm, sein Inneres geheimnisvoll erschienen. Er habe den Propheten Chezr (= Chiser, der vom Wasser des Lebens trank und die Verirrten auf ihren Weg zurückführt) als seinen geistigen Meister bezeichnet. Der ‘Grüne’ sei zwar liebenswürdig, aber auch voll Hochmut. Er betrachtet sich als einzigartig und behauptet, alle Dinge der Welt bestünden aus ihm. Wenn also jemand sich trauen sollte, dem Wein zu trotzen, dann gewiß dieser Grüne. Über diese Rede ergrimmt der Wein. Er beschimpft den Schenken, verdächtigt ihn, sich mit Haschisch (denn er ist natürlich der Grüne) gegen ihn den Wein verschworen zu haben. Sei dem aber nicht so, solle er ihm zum Beweis seiner Treue und Ergebenheit den Kopf dieses "Rebellen" bringen.

Der bestürzte Schenke erklärte sich unter dem Vorwand, er sei betrunken, für außerstande, diesen fatalen Auftrag auszuführen und versucht, den Wein auf später zu vertrösten. Aber dieser, in seinem Zorn nur noch mehr gereizt, nimmt den Schenken gefangen und berät nun mit seinen Getreuen, was gegen den Haschisch, diesen "elenden Vagabunden" unternommen werden könnte.

Während der Arak den Wein ermahnt, geduldig und gelassen zu sein, da er ja ein Schah, und der Haschisch nur sein Knecht sei, dem man also viel zu viel Ehre erweise, wenn man ihn bekämpfe, stellt sich der Dattelschnaps im Gegenteil für einen nächtlichen Überfall zur Verfügung, bei dem der Feind gebändigt werden sollte, eh er sich zu einer wirklichen Gefahr ausgewachsen habe.

Zwischen diesen beiden Extremen vertritt das Bier eine mittlere Lösung: es bietet sich als Gesandten an, der dem Haschisch eine Botschaft des Weins überbringen und die Antwort des Gegners entgegennehmen wolle.

Damit ist der Wein einverstanden, und er hält eine Schimpfrede auf den Haschisch, die zusammengefaßt etwa so lautet: Du bist kalt, närrisch, unzüchtig, und ein Anführer des Abschaums, verleitest zu Knabenliebe, Hochmut, Faulheit und Freßlust. Du raubst den Deinen Verstand und Mannhaftigkeit, und daß du grün bist bedeutet nur, daß du den Rost am Spiegel der Natur bildest. Entweder unterwirfst du dich mir, dem Wein, dienst mir und nässest dein trockenes Gehirn, oder du mußt aus dieser Gegend verschwinden...

Darauf erzählt der Wein folgende Geschichte: In einem Palast in Isfahan lebte einst ein Weintrinker, der eines Nachts, als ihm der Alkohol ausgegangen war, etwas Haschisch zu sich nahm. Als er darauf aus dem Fenster sah, hielt er den zwielichtigen Schein des Vollmondes
für Wasser. Er glaubte eine Sintflut habe die Welt überschwemmt, und er müsse sich schwimmend retten, ehe die Wogen auch sein Schloß unter sich begraben würden. So packte er rasch ein Stück Holz und warf sich damit aus dem Fenster. Natürlich schlug er hart auf dem Erdboden auf, und der Schmerz vertrieb den Haschisch-Rausch aus seinem Kopf. Die Ärzte aber, die den Verwundeten pflegten, empfahlen diesem als Heilmittel - Wein.

Anschließend verkündete der Wein sein eigenes Lob: er ist ein großer Herrscher, der jeden, der es mit ihm aufzunehmen wagt bezwingt. Er ist der Genösse des altpersischen Heldenkönigs Dschamschid und so rein wie die Sonne. Das Starke macht er noch stärker, aber das Schwache zerstört er ganz. Deshalb gereicht er den einen Weintrinkern zum Heil und stößt er andere in Unheil und Unglück. Mit David, Moses und Jesus hat ihn Freundschaft verbunden, er ist ein Wissender, und es ist unrecht ihn einen Genossen des Satans zu nennen (Anspielung auf Koran V, 92). Dieser hätte Gottes Befehl sicher befolgt und sich vor Adam niedergeworfen, wenn er durch den Wein etwas Freude empfangen hätte. Er, der Wein, steigert die Gefühle der Liebenden und die Schönheit der Geliebten und befördert die Vereinigung zwischen den beiden. Er ist ein gefährlicher Feind, aber auch ein einzigartiger Freund. Er heilt Schmerzen, ist gelehrt und macht das Innere der Dinge offenbar. In der Schule der Weinschenke wird die Weltabkehr unterrichtet. Der Wein kann den König zum Bettler und den Bettler zum König machen. Er ist der König der Könige.

Zum Abschluß erzählt der Wein noch diese Geschichte: Ein schöner Jüngling und großer Liebhaber des Weines begab sich einst in Gesellschaft von Frommen. Dort sprach ein abgerissener Asket, der weder mit dem Wein noch mit Schönen Umgang pflegte, über den Tag der Auferstehung und die Verheißungen des Paradieses: den Quell Kaussar und die Huris
im Garten Eden. Unser Jüngling gab seiner Hoffnung Ausdruck, durch die göttliche Barmherzigkeit dereinst auch ins Paradies zu gelangen, aber der Einsiedler antwortete ihm: Gott läßt den einen im Diesseits, den anderen im Jenseits glücklich sein. Du, der du den Wein und das gute Leben liebst - wie solltest du auch noch auf den Quell Kaussar hoffen
wollen? Du kannst dich doch nicht bar auszahlen lassen, und dann erst noch Kredit verlangen! Man kann nicht zweimal vom Kaussar trinken: einmal auf Erden und dann im Jenseits nochmals. Du muß dich für das eine oder andere entscheiden...

Diese Geschichte, erklärt der Wein, zeige, daß man ihn dem Paradiesquell Kaussar gleichsetze, und daraus gehe doch deutlich hervor, welchen Wert man ihm beimesse, und welchen Rang er einnehme. Damit könne sich der Haschisch doch überhaupt nicht vergleichen.

Mit dieser Botschaft des Weines macht sich das Bier als Abgesandter auf den Weg zum Haschisch. Es trifft diesen im Kreis seiner Genossen - besonderer Hanfpräparate und Mischungen wie dem Mofareh (‘Erfreuender’), dem Ma'dschun (‘Latwerge’),sowie dem Opium -, wie sie sich heiteren Sinnes auf einer Frühlingswiese der Muße und philosophischen Gesprächen ergeben. In diese auserwählte und hochgeistige Gesellschaft tritt nun das Bier
wie ein bäurisch ungeschliffener Grobian und wiederholt, noch um allerhand Zusätze vermehrt, die Rede des Weines.

Nun ist die Reihe am Haschisch in Zorn zu geraten. Er nennt das Bier eine häßliche und widerliche Person, die dereinst seine Vertraute gewesen sei (Hanf und Hopfen sind ja verwandt), und die es nun mit dem Wein halte, obwohl dieser gewiß keine echte Neigung zu ihm, dem Bier, verspüre, sondern im Gegenteil bedauert werden müsse, daß er einen so dummen und übel beleumundeten Burschen zum Verbündeten habe. Eigentlich, so fährt der Haschisch fort, sollte er dem Bier seine Niedertracht heimzahlen und sein "weißes" Gesicht "schwarz" färben, da es aber ein Gesandter und Gast sei, wolle er es mit Höflichkeit behandeln, es heute an seinen Tisch laden, dann es ausschlafen lassen und ihm morgen die Antwort für den Wein mitgeben.

Darauf werden köstliche Speisen aufgetragen, allmählich schwindet die anfängliche Mißstimmung, und das Bier wird von der vornehmen Tafelrunde, an der es teilnehmen darf, so sehr beeindruckt, daß es schließlich dem Wein abschwört, zum Haschisch übergeht und sich selbst als dessen "geringsten Sklaven" bezeichnet, und durch den Haschisch - der ja auch Asrar (Geheimnisse) genannt wird - Einblick in allerlei Mysterien gewinnt.

Anderntags hält der Haschisch mit seinen Freunden eine Beratung ab. Wie soll man sich dem Wein und dessen Drohungen gegenüber verhalten? Verschiedene Meinungen und Vorschläge werden geäußert.

Das Opium erklärt, es sei ein Heilmittel, das die Wirkung des Alkohols zunichte mache (das stimmt ja auch, und in Persien kommt es auch heute noch vor, daß vom Wodka betrunkene Opium rauchen, was den schweren Kopf wieder "leicht und frei" macht). Darum, so verspricht
das Opium, wolle es Tag und Nacht nicht ruhen, ehe es nicht die Pläne des Weines durchkreuzt habe.

Ein "Barsch" genanntes Hanfpräparat äußert sich dagegen pessimistisch. Gegen einen so mächtigen Gegner wie den Wein sei nicht aufzukommen, und es sei besser, rechtzeitig und gemeinsam die Emigration zu wählen. Der Ma'dschun wiederum (der oftmals eine Mischung von Hanf, Opium und verschiedenen anderen Zutaten bildet) rät weder zu Krieg noch zu Flucht, sondern zu einem klugen Verhandlungsfrieden. Der Wein sei naiv. Diesen seinen Charakterzug müsse man ausnützen, und durch List und Schmeichelei zu einem guten Einvernehmen mit ihm gelangen.

Schließlich ernennt der Haschisch den Ma'dschun zu seinem Gesandten und gibt ihm folgende Botschaft mit auf den Weg:

Du, o Wein, bist ein schamloser Herumtreiber und machst deine Anhänger krank oder verrückt. So quälst du sie im Diesseits und bringst sie im Jenseits in die Hölle. Könige ruinierst du und machst Kluge zu Dummköpfen. Dein Genosse ist der "Feueranbeter" (gabr = Zarathustrier) und seine Religion ist die deine. Der Koran verdammt dich und die Gläubigen führst du in die Irre. Du solltest kastriert werden, da es dich nach Unzucht verlangt. Du verrätst die Geheimnisse deiner Genossen, Deinetwegen wurde die Rose zum Dorn. Du besitzt weder das "savoir vivre" (adab) deiner Vorfahren (der Trauben), noch den guten Ruf deines Sprößlings (des Essigs) bei den Gläubigen. Darum laß es deiner Untaten und Schande genug sein, ändere dein Benehmen und gehe in dich...

Um die schlechten Eigenschaften des Weines zu zeigen, erzählte der Haschisch diese Geschichte: In Ägypten lebte einst ein frommer Meister, ein keuscher Gelehrter, der nie gesündigt hatte. Im Alter befiel ihn eine Krankheit, wider die man ihm Wein als Heilmittel verschrieb. Widerwillig trank er ein wenig. Davon befiel seinen Kopf Verwirrung, und
er verlangte nach Musik. Als nun der jugendliche Schenke, ein ''Magier" (d.h. Zarathustraner), zu singen und zu kokettieren begann, verliebte sich der Greis in ihn und flehte ihn an, sich ihm nicht zu verweigern. Der Knabe willigte ein - aber nur unter der Bedingung, daß der alte
Weise dem Islam abschwöre. Schließlich fügte sich der Greis, opferte seiner Leidenschaft seinen Glauben und verlor so die Früchte seiner gottgefälligen Vergangenheit. Dies war also seine Bekanntschaft mit dem Wein.

Nun geht der Haschisch dazu über, sein eigenes Wesen zu schildern: Er ist von reinem Inneren und gleicht der "grünen Kuppel" (d.h. dem Himmel, "laßt uns die grüne Kuppel bereisen", sagen die persischen Haschisch-Liebhaber). Die Scheichs ehren ihn. Schon in kleinsten Mengen gebührt ihm Respekt. Er ist der Wirkstoff von Heilmitteln, der Baumeister der Sternensphäre, der Vermittler von Wissen aus der Schatzkammer der Geheimnisse. Er ist das Grün des Gartens der Erkenntnis und bringt Freudenbotschaft bekümmerten Herzen. Der (grün gekleidete) Prophet Chezr trägt sein Gewand.

Seine Stätte ist die Moschee-Schule (madrase), und seine Anhänger sind die Gelehrten. Mit den Reichen und Mächtigen hat er nichts zu schaffen, und darum auch nicht mit der Mühsal des Besitzes. Er ist der Freund der Armen und der wandernde Derwische, ihr Anführer und Weggefährte. Sieht auch sein Äußeres wie Grünspan aus, ist er doch innerlich poliert: ein Spiegel, in dem die Gesamtheit der Dinge erscheint. Liebhaber hat er viele, und Gegner auch, aber deren Angriffe können ihn nicht einschüchtern und seine Reinheit nicht beflecken. Der Wissende, der nach ihm verlangt, bewahrt seine Geheimnisse. Arme und Elende verwandelt er durch die Macht der Phantasie in reiche Herrscher. Er hat die größte Hitze erduldet (bei der Zubereitung) und sie hat ihn nur lauter und vollkarätig gemacht, während das Feuer den Wert des Weines mindere und sein unechtes an den Tag brächte. Diese Welt, sagt man, ist ein Traum, und auf sie zu vertrauen eine Illusion. Er aber ist bekanntlich die Achse dieser Welt, und der Schöpfer von tausend Bildern der Phantasie. Sein Wesen zu erkennen ist schwierig, und sein Geheimnis kann der Verstand nicht ergründen.

Endlich erzählt der Haschisch noch eine kleine Geschichte, die seinen Rang veranschaulichen soll: Einst lebte in Basra ein Novize der Mystik, der ein Liebhaber des Haschischs war, und der von diesem ständige Visionen empfing. Der geistige Meister dieses Jünglings wußte das, und eines Tages brach er den Verkehr mit ihm ab und schloß ihn vom Unterricht aus. Darüber sehr unglücklich, suchte der Student seinen Lehrer auf und fragte ihn voll Demut, um welcher Schuld willen er denn so hart bestraft werden solle. Darauf erwiderte der Meister: Mache du mir keine Vorwürfe! Du hast Freundschaft geschlossen mit dem Asrar ("Geheimnisse" = Haschisch), und er hat dich die Geheimnisse gelehrt. Dein Wurfseil hast du zum Palast des Himmels empor geschleudert und folgst steilen Phantasien. Du schwebst in Höhen, wo menschliches Fassungsvermögen dich nicht erreichen kann. Darum habe ich beschlossen, dich nicht länger zu unterrichten, weil ich erkannt habe, daß du zur Stufe der Vollkommenheit gelangt bist. Demnach, so schließt der Haschisch, sei er als ein Vollendeter zu betrachten, der die Menschen ans Ziel ihrer Sehnsucht führe.

Nun begibt sich der Ma'dschun als Botschafter des Haschischs zum Wein. Als dieser vernimmt, daß das Bier zu seinem Rivalen überging, ist er darob keinesfalls unglücklich, sondern froh, von einem niedrigen und zweifelhaften Verbündeten befreit zu sein. Dagegen steigert die Botschaft des Haschischs seinen Zorn auf diesen. Er läuft rot an und beginnt seine Kriegsvorbereitungen zu treffen. Der Ma'dschun, der zur Ansicht gelangt, der Wein werde in der kommenden Auseinandersetzung den Sieg davontragen, sagt sich vom Haschisch los und schließt sich dem Wein an.

Inzwischen hat auch der Haschisch zum Kampf gerüstet, und bald stehen sich die beiden Widersacher mit ihren Verbündeten in Schlachtordnung gegenüber. Maze ("Vorspeise") und Rosine - welch letzterer ja wohl ein Verwandter des Weines, wie auch ein Weggefährte des Haschischs ist - versuchen vergeblich zu vermitteln, schlagen sich dann auf die Seite des Weines, werden aber, wie auch der Spießbraten vom Haschisch überwältigt.

Nun tritt der kriegsgewohnte Wein selbst und allein dem Haschisch gegenüber, nachdem er einige seiner Leute in einem Hinterhalt aufgestellt hat. Folgender Dialog geht dem Zweikampf voraus:
Wein: Ich bin der Enkel der Weintraube.
Haschisch: Du bist schmutzig, während ich rein bin.
W.: Der Tischgenosse des Sultans bin ich.
H.: Und ich bin der Meister der Leute des Wissens.
W.: Mir steht das Urteil über Sinn und Verstand zu.
H.: Ich bin ein in Blau gekleideter Sufi.
W.: Ich besitze die Farbe der Morgenröte.
H.: Und ich bin das Symbol der Himmelssphäre.
W.: Nur mit mir ist diese Welt angenehm.
H.: Ich aber bin gar der Pol dieser Welt.
W.: Ich befreie die Bekümmerten vom Kummer.
H.: Was du kannst, vermag ich auch.
W.: Ich erleuchte die Versammlung.
H.: Mich beneidet das Grün der Wiese.
W.: Mein Weg führt zum Meister der Liebe.
H.: Meine Zufluchtsstätte ist eben dieser Meister.
W.: Ich bin ein Junger der die Welt verbrennt.
H.: Und ich bin ein alter Lehrender und Gelehrter.
W.: Mit dir werde ich ein Ende machen.
H.: Schweig und überschreite deine Grenzen nicht...

Nach dieser Wechselrede kommt es zum Kampf. Zuerst ist das Glück mit dem Haschisch, der seinen Gegner hart bedrängt. Als nun der Sultan Wein seine Niederlage vor Augen hat, bereut er seine Untaten und legt vor Gott ein Gelübde ab, wonach er seine Gefangenen freilassen werde, ohne ihnen auch nur Vorwürfe zu machen, wenn ihm diesmal der Sieg gehöre. Das Gebet des Weines findet Erhörung. Seine Verbündeten brechen aus ihrem Hinterhalt hervor. Der Haschisch und seine Leute werden geschlagen und gefangen genommen.

Der Wein löst sein Gelübde auch ein. Er entläßt seine Gefangenen in Freiheit, weist jedem von ihnen ein Amt zu und regiert als gerechter Herrscher. Aber aus Scham darüber, sich selbst untreu geworden zu sein entflieht endlich der Haschisch aus dem Dienste des Weines. Seither ist der Haschisch ein unsteter Wanderer, den die Furcht, vom Wein entdeckt und mißhandelt zu werden, herumtreibt. Darum hält er sich verborgen und meidet die Öffentlichkeit und die Stätten, die der Wein aufsucht.


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