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Kalte Fusion im (ver)öffentlich(t)en Bewußtsein

Kalte Fusion? Da lachen doch die Hühner... meint die offizielle Presse - und zensiert massiv alle Neuigkeiten aus diesem Bereich. Ein guter Grund für mich, einmal nachzuschauen, wie denn überhaupt mit dem Thema umgegangen wird - in der Realität und in SF-Romanen. Achtung: Hier stehen zum Teil wirklich klasse Zitate!!


Kalte Fusion im (ver)öffentlich(t)en Bewußtsein

von Achmed A. W. Khammas

Nachdem Stanley Pons und Martin Fleischmann mit ihrer Pressekonferenz am 23.03.1989 an der Universität Utah die Existenz der Kalten Fusion nachdrücklich in der Realität platziert hatten, konnte man diese Information nicht mehr ausradieren. Daher griff man zur zweiten Stufe der energetischen Inquisition: Die Idee und ihre Protagonisten wurden lächerlich gemacht, das ganze als die übliche Suche nach dem unmöglichen Perpetuum Mobile dargestellt und alle bislang erzielten positiven Ergebnisse einfach ignoriert.

In meiner Datenbank sind allerdings zahlreiche Hinweise auf Internationale Kongresse (der 1. fand 1995 in Monte Carlo statt, inzwischen lief schon der 8.!), weiterführende Untersuchungen und unzählige Veröffentlichungen zu diesem Thema gespeichert - und wöchentlich werden es mehr. Die vielleicht seltsamste Information dabei soll hier wiedergegeben werden, sie ist weder verifiziert noch konnte ich sie zum derzeitigen Stadium mit ausreichendem Quellenmaterial stützen, trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - empfinde ich sie als ausgesprochen brisant:

Als Pons und Fleischmann den Aufbau ihrer Versuchsanordnung veröffentlichten, wurde der Versuch an Hunderten von Instituten und Labors wiederholt. Überraschenderweise erzielten dabei genau 50% aller Untersuchungen ein positives Ergebnis, und 50% ein negatives ! In der Presse wurde nachfolgend fast ausschließlich über die negativen 50% berichtet, ohne daß diese Zahl dabei natürlich in Erscheinung trat. Die andere Hälfte wurde einfach totgeschwiegen. Aber das hat nicht verwundert. Viel mehr hat das 50/50 Ergebnis verblüfft, denn es läßt im Grunde nur einen einzigen Schluß zu.

Ich bin überzeugt davon, daß alle Laborleiter und Mitarbeiter nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben. Ich glaube daran, daß sie unvoreingenommen an die Untersuchung des beschriebenen Fusions-Phänomens herangegangen sind. Ich vertrauen auch darauf, daß sie sich alle an die wissenschaftlichen Leitlinien der Unparteilichkeit und Unvoreingenommenheit gehalten haben, und daß sie alle nach bestem Wissen uns Gewissen gehandelt haben. Um so mehr überrascht daher das o.g. Ergebnis. Wie konnte es dazu kommen ?

Das einzige, das mir dazu eingefallen ist, ist die bekannte Aussage vom Einfluß des Untersuchenden auf den Versuch, des Beobachters auf die Beobachtung - denn hierin liegt meiner Vermutung nach der Schlüssel zum Verständnis der erzielten, auf dem ersten Blick so extrem widersprüchlichen Ergebnissen. Denn eigentlich gibt es nur zwei Arten von Menschen. Oder Wissenschaftlern, um konkret bei unserem Fall zu bleiben. Die eine Art sagt: "Ich kann nicht daran glauben, daß es eine Kalte Fusion gibt. Aber ich bin Wissenschaftler und werde den Versuch unvoreingenommen und korrekt durchführen, um mich Anhand des Ergebnisses von der Richtigkeit meiner Annahme zu überzeugen". Während die andere Art sagt: "Ich würde sehr gerne glauben, daß es eine Kalte Fusion gibt. Aber ich bin Wissenschaftler und werde den Versuch unvoreingenommen und korrekt durchführen, um mich Anhand des Ergebnisses von der Richtigkeit meiner Annahme zu überzeugen".

Und da es diese beiden Arten von Menschen bzw. Wissenschaftlern etwa im Verhältnis 50/50 gibt, sollte es nun niemanden mehr überraschen, daß auch die erzielten Ergebnisse diesem Verhältnis entsprachen. Schließlich geht es um atomare oder sogar subatomare Veränderungen während des Versuchs, bei dem sich ein ‘Beobachtereffekt’ besonders klar ausprägen kann.

Hat er es ?

Und noch ein weiteres ist zur Kalten Fusion zu sagen: Der Begriff hat sich zu einem zugkräftigen Synonym für die erhoffte, ja erflehte Lösung der globalen Energie- und Umweltkrise gemausert. Und wird in der Literatur und im Film zunehmend multipliziert - meist sogar mit positivem Vorzeichen (!), ganz im Gegensatz zu der sog. Öffentlichen Meinung, die aufgrund einer ziemlich wirksamen Pressemanipulation (um nicht Zensur zu sagen) noch immer dem Glauben anhängt, daß es sich dabei um einen peinlichen Ausrutscher zweier leicht seniler älterer Herren gehandelt hat...

Aus diesem Grund möchte ich hier in Form einer kurzen Übersicht die uns bisher bekannt gewordenen Erwähnungen der Kalten Fusion aufzählen (hauptsächlich aus SF- Romanen und Aktion-Filmen), wobei ich nochmals darauf hinweisen möchte, daß der Begriff in diesem Zusammenhang als Synonym für jegliche Art der Freien Energie zu verstehen ist. Aus diesem Grund habe ich auch Passagen, in denen es um ‚Freie Energie’ geht OHNE daß dies als Kalte Fusion bezeichnet wird, ebenfalls mit aufgenommen. Aus den jeweiligen Buchpassagen werden die wichtigsten Sätze nachfolgend wiedergegeben, zu den Filmen habe ich kurz Zusammenfassungen geschrieben. Anzumerken ist noch, daß die Kalte Fusion en passent in wesentlich mehr Büchern und Veröffentlichungen erwähnt wird, als hier aufgeführt.


In den folgenden Veröffentlichungen wird die Kalte Fusion (bzw. ähnliche Konzepte der ‚Freien Energie’) zumeist als positiv und voll funktionierend dargestellt:

 


Waffenruhe - Roman von Arthur C. Clarke + Michael Kube-McDowell (1999)
Deutsche Ausgabe bei Heyne 13131 (9/2000)

"Das Patentamt hatte innerhalb von zwanzig Jahren mehr als dreihundert Kaltfusionsgeräte und -prozesse abgelehnt. (...) Das einzige Problem bestand darin, daß das Gerät funktionierte. Von Rechts wegen hätte Peter Marchmont für seine Diplomarbeit in chemischer Verfahrenstechnik das Weltpatent für den hydrothermoelektrischen Entkopplungsgenerator bekommen müssen." (S. 272)



The Saint (Der Mann ohne Namen) - Film mit Val Kilmer und Elisabeth Shue
Regie: Philip Noyce, Paramount Pictures (5/1997)

Der ‘selbständige’ Meisterspion Simon Templar bekommt von einem russischen Ölmagnaten den Auftrag, die Formel einer Kalte-Fusion-Technik zu stehlen, um sie in dessen Tresoren verschwinden zu lassen. Natürlich gelingt dies - wobei sich Templar unverhoffterweise aber in die Wissenschaftlerin verliebt. In einer packenden Schlußszene soll die öffentlich demonstrierte Nichtfunktion dieser Technologie den Beweis für die geistige Beschränktheit der russischen Machthaber liefern, um den Umsturzplänen des Ölmagnaten Vorschub zu leisten - doch fatalerweise funktioniert die Kalte Fusion (mitten auf dem Roten Platz) und rettet sowohl die Protagonisten, als auch das frierende Volk.



Der verrückte Wissenschaftler - Kurzgeschichte von Isaac Asimov (1989)
Erschienen in dem Sammelband Zauberland, Bastei Lübbe 1997

"Treffen Partikel und Antipartikel auf ein elektromagnetisches Feld, werden sie abgelenkt - eines nach links, eines nach rechts, und wenn dies bei einem ausreichenden Unterdruck geschieht, teilen sie sich unendlich, ohne daß sie wieder in Energie umgewandelt werden, da sie in einem solchen Vakuum auf nichts reagieren. (...) Aber die hierfür geltenden Gleichungen funktionieren in beide Richtungen (...). Mit anderen Worten, es ist möglich, in einem Vakuum ein voneinander getrenntes Teilchen-Antiteilchen-Paar zu erzeugen, und zwar ohne Energie, da sie in ihrer Vorwärtsbewegung natürlich Energie erzeugen. Mit anderen Worten, wir erzeugen unbegrenzt Energie (...)." (S. 109)



3001 – Roman von Arthur C. Clarke (1997)
Deutsche Ausgabe bei Heyne 10603 (9/1999)

"Einer der Planeten ist detoniert und hat die Sonne mitgerissen. (...) Es war keine Supernova (...). Die verbreitetste Theorie lautet, jemand habe versucht, die Vakuumenergie anzuzapfen - und der Versuch sei außer Kontrolle geraten." (S. 55)
"Die Besatzung der Goliath interessierte sich mehr für die technischen Gegebenheiten als für die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse zu Pooles Zeit. Besonders faszinierend fand sie eine Revolution, die er selbst noch miterlebt hatte: die Nutzbarmachung der Vakuumenergie und, in Folge davon, das Ende der Ära der fossilen Brennstoffe." (S. 109)
"Falls die unvorstellbaren Energiekapazitäten des Nullpunktfeldes (manchmal auch >Quantenfluktuationen< oder >Vakuumenergie< genannt) jemals angezapft werden können, wird das unabsehbare Auswirkungen auf unsere Zivilisation haben. (...) Noch während ich dies schreibe, behaupten viele fähige Ingenieure, die neue Energiequelle würde weltweit in den Labors bereits angezapft. Eine Größenvorstellung vermittelt der Physiker Richard Feynman, wen er sagt, mit der im Volumen einer Kaffeetasse enthaltenen Energie (wichtig ist nur das Volumen, ganz gleich wo!) könne man alle Ozeane der Welt zum Kochen bringen. (,,,) Verglichen damit ist die Atomenergie nicht mehr als ein feuchtes Streichholz." (S. 227 / Quellen und Danksagungen)



Scorpio One - Film mit Jeff Speakman und Robert Carradine
Regie: Worth Keeter, USA 1997

Nach rätselhaften Zwischenfällen auf der Raumstation Scorpio One macht sich eine Shuttle-Mission auf den Weg ins All. Mit an Bord ist allerdings ein (weiterer) Saboteur, der versuchen soll, die auf der Raumstation durchgeführten erfolgsversprechenden Versuche zur Kalten Fusion zu vernichten.



Fiasko - Roman von Stanislav Lem (1986)
Deutsche Ausgabe bei Fischer 9253 (1989)

"Teilchen sind gewissermaßen Wellen und Wellen sozusagen Moleküle; das absolute Vakuum ist durchaus nicht absolut, sondern voll von virtuellen Teilchen, die so tun, als gebe es sie nicht; Energie kann negativ sein, und es kann daher weniger Energie dasein als überhaupt keine; die Mesonen treiben im Intervall der Heisenbergschen Unbestimmbarkeit betrügerische Spielchen, indem sie die heiligen Sätze der Energieerhaltung verletzen, aber sie tun es so schnell, daß man sie bei dieser Schurkerei nicht erwischt." (S. 357)



Narrenopfer - Roman von Ian McDonald (1996)
Deutsche Ausgabe bei Heyne 5981 (1998)

"So einen kauf ich mir, wenn ich das Geld dafür habe. Die laufen ewig - mit Leitungswasser. Phantastisch."
"Heißt so ähnlich wie ‘Nullpunkt-Energie’. Aber fragen Sie mich bloß nicht, wie das funktioniert. Dürfte nach Meinung der Wissenschaftler auch gar nicht funktionieren." (S. ? )



G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke - Roman von Matt Ruff (1997)
Deutsche Ausgabe bei dtv 12721 (2000)

Philo packte Morris beidhändig an der Hemdbrust. "Du hast in diesem U-Boot einen Atomreaktor installiert?"
"Er arbeitet mit lauwarmer Kernfusion!" stieß Morris hervor. "Praktisch sauber und völlig sicher!" (S. 503)



Außer Kontrolle - Film mit Keanu Reeves und Morgan Freeman
Regie: Andrew Davis, USA 1996

Ein Forscherteam hat eine neue Energiequelle entdeckt. Kaum ist das Experiment mit der ‘Gewinne-Energie-aus-Wasser(stoff)’-Maschine geglückt, wird der leitende Professor ermordet und das ganze Labor fliegt in die Luft. Der Verdacht wird bewußt auf den Studenten Eddie gelenkt (Reeves), der daraufhin flüchten muß - und gleichzeitig versucht, die wahren Urheber zu entlarven, um seine eigene Unschuld beweisen zu können.



Quantum - Roman von Tom Grace (2000)
Deutsche Ausgabe bei Heyne 13650 (2002)

"Das ist doch unmöglich", sagte ein anderer, der nicht glauben wollte, was seine Augen ihm zeigten.
"Genau das habe ich auch gesagt, als ich die Zahlen das erste mal sah. Der Energie-Output dieses Geräts ist ungefähr zweitausendmal so hoch wie die Energie, die wir hineinschicken. Da ich nun fest davon überzeugt bin, dass man Energie weder erschaffen noch vernichten kann, bleibt mir nur übrig, den Schluß zu ziehen, dass dieses Gerät hier so etwas wie ein Wasserhahn ist und dass die Energie, die ich dazu benutze, um ein starkes asymmetrisches Energiefeld zu erzeugen, diesen Wasserhahn geöffnet hat und dass Energie von irgendeiner anderen Energiequelle durch den Hahn strömt." (S. 27)



Der Schild der Zeit - Roman von Paul Anderson (1990)
Deutsche Ausgabe bei Heyne 4961(1993)

"Sie (die Menschen auf Terra) haben einen ganz schwachen Schimmer. Nichtträge Beziehungssysteme. Quantenschwerkraft. Energie aus dem Vakuum. Bells Theorem wurde kürzlich im Laboratorium verletzt, nicht wahr... ?" (S. ....)



Weltenwanderer - Roman von Poul Anderson (1998)
Deutsche Ausgabe bei Bastei-Lübbe 24276 (2000)

»Woher kommt denn dann die Energie?«
»Die ursprüngliche Idee besagte, daß sie aus dem Vakuum stammt.«
»Könnten Sie das näher erklären? Das klingt nicht viel plausibler als, nun ja, die Grinsekatze aus >Alice im Wunderland<.«
Olivares zuckte die Achseln. »Das trifft auf einen großen Teil der Quantenmechanik zu. Ich will's versuchen. Der Raum ist kein passives Medium, in dem irgendwelche Ereignisse stattfinden. Er ist ein Meer von virtuellen Partikeln. Sie wechseln entsprechend der Unschärferelation ständig zwischen Existenz und Nichtexistenz. Die sich daraus ergebende Energiedichte ist enorm.«
»Aber wir wissen nicht, wie wir das Vakuum praktisch nutzen können, oder doch?«
»Nur in geringem Maße wie zum Beispiel beim Kasimir-Effekt. Dieser besagt, je mehr Energie wir dem Vakuum >entleihen<, desto kürzer wird die Zeit, bis sie wieder >zurückgegeben< werden muß. Aber diese Mengen an Energie und Zeit sind viel zu gering, um ein Raumschiff anzutreiben.«
»Aber Sie, Dr. Olivares, haben gezeigt, wie es bewerkstelligt werden kann«, sagte Eleury leise. Er schüttelte den Kopf. »Nicht selbst. Ich habe einfach einige Spekulationen überprüft, die bereits im vergangenen Jahrhundert aufgestellt wurden. Und dann erhielten wir durch die neuen Instrumente neue Informationen«. (S. 23 f.)

 

Die Offenbarung – Roman von Bill Napier (2000)
Deutsche Ausgabe bei rororo 23423 (2003)

»Von wie viel Energie reden wir eigentlich?«
Aristotoles harpunierte mit seiner Gabel einen Fisch. »Die Nullpunktenergie formt Moleküle, ja, sie bestimmt sogar die innere Struktur der Atome. Die materielle Welt ist Schaum, der auf der Oberfläche eines tiefen Ozeans aus Vakuumenergie schwimmt.«
»Nennen Sie mir eine Größenordnung.«
Papa hatte eine schnelle Antwort parat. »In einem Hohlraum von der Größe einer Kaffeetasse ist genug Energie, um die Weltmeere verdampfen zu lassen.«
Archies Augen strahlten. Bradfield sagte: »Ährgh!« Ob in Bezug auf die Suppe oder die Behauptung des Griechen, war unklar.
»Das ist ja ungeheuerlich«, sagte Findhorn lahm.
»Sie müssen doch darüber nachgedacht haben, welche Auswirkungen eine Quelle unendlicher Energiereserven hätte, die man auch noch leicht anzapfen könnte«, sagte Aristotoles.
»Billige Elektrizität. Das Ende aller Hungersnot. Wasser in der Wüste. Eine Welt des Überfluß.«
Aristotoles brach in Gelächter aus. »Billige Superbomben, verheerender als Nuklearwaffen und viel leichter zu bauen. Wirtschaftlicher Zusammenbruch. Massenarbeitslosigkeit. Gesellschaftliches Chaos. Und irgend wann das Auftauchen eines neuen Führers, der die Situation retten soll.« (S. 271 f.)

 

Omega - Roman von Kack McDevitt (2003)
Deutsche Ausgabe bei Bastei-Lübbe 24341 (2005)

Die (Aufzeichnungsgeräte) sahen aus wie größere Münzen. (...) Wie E-Suits wurden auch sie mit Vakuumenergie versorgt und sollten folglich unendlich lange betriebsfähig bleiben. (S. 283)

 

Die Zeit-Odyssee - Roman von Arthur C. Clarke & Stephen Baxter (2004)
Deutsche Ausgabe bei Heyne 52037 (2005)

Obwohl die Möglichkeiten überwältigend waren, die die vielversprechendste der neuen Technologien, die kalte Fusion, auf lange Sicht bot, war die Machbarkeit im industriellen Maßstab noch nicht erwiesen, und die weltweiten Vorkommen an Erdöl und Erdgas wurden so schnell verbrannt, wie sie aus der Erde befördert werden konnten. (S. 44)

 

Methusalems Kinder - Roman von Robert A. Heinlein (1967)
Deutsche Ausgabe bei Bastei-Lübbe 24280 (2000) hier Story: Methusalems Kinder

„Ganz gleich wie ich es mir zurechtlege, wir scheinen von irgendwoher Energie aufgenommen zu haben. Aber von wo? Mich hat man in der Schule gelehrt, die Fahne zu ehren, die richtige Partei zu wählen und an das Gesetz der Energie zu glauben. Ich habe den Eindruck, du hast es gebrochen. Wie geht das zu?“
„Mach dir darüber keine Gedanken“, riet Libby ihm. „Das sogenannte Gesetz der Erhalten der Energie war eine Arbeitshypothese, unbewiesen und unbeweisbar, um augenfällige Phänomene zu beschreiben. Seine Bedingungen sich nur auf das ältere, dynamische Konzept der Welt anzuwenden. In einem Raum, den man sich als statisches Netz von Beziehungen vorstellt, überrascht diese ‚Verletzung’ dieses ‚Gesetzes’ nicht mehr als eine diskontinuierliche Funktion, die festgestellt und beschrieben wird. Das ist es, was ich gemacht habe. Ich habe eine Diskontinuität in dem mathematischen Modell des Masse-Energie-Aspekts gesehen, den man Trägheit nennt, und sie angewendet.“ (S. 1007)

 

SOL – Der Schöpfer der Ewigkeit - Roman von Will McCarthy (2000)
Deutsche Ausgabe bei Heyne 52171 (2006)

Und da hatte er endlich wider Glück – jedenfalls fast. Entscheidend war, daß die Nullpunktenergie mit der Frequenz anstieg; je kürzer die Wellenlänge, desto höher die Energie. (S. 284)

 

Bücherwurm, lauf! - Story von Vernor Vinge (1966)
Erschienen in: Die Tiefen der Zeit, Heyne 52132 (2006)

Da der Bendermotor nur den in der Luft vorhandenen natürlichen Wasserdampf als Treibstoff benötigte, ist er eine erhebliche Verbesserung gegenüber jeder anderen Energiequelle. (S. 12)

 

Und zum Abschluß noch ein ganz besonderes Zitat, denn es handelt sich um eine der frühesten Nennungen des Begriffes 'Freie Energie' – immerhin von 1922 !

 

Das Absolutum oder die Gottesfabrik - Roman von Karel Capak (1922)
Deutsche Ausgabe Phantastische Bibliothek Suhrkamp TB St 1712 (1990)
 
"Es ist Ihnen bereits bekannt, daß das von Ingenieur Marek erfundene restlose Verbrennen die Gegenwart des Absolutums in jeder Materie bewiesen hat. Man kann sich das etwa so vorstellen (das ist natürlich nur eine Hypothese), daß vor der Erschaffung von allem das Absolutum wie eine Unendliche Freie Energie bestanden hat. Diese Freie Energie begann aus irgendwelchen ernsten physischen oder moralischen Gründen schöpferisch zu wirken. Sie wurde zur Arbeitenden Energie und ging genau dem Gesetze der Inversion gemäß in den Stand der Unendlichen Gebundenen Energie über; sie verlor sich irgendwie in ihrem Arbeitseffekt, das heißt in der erschaffenen Materie, in welcher sie in latenter Form verwunschen blieb. Und wenn dieses schwer zu verstehen ist, so kann ich Ihnen nicht helfen.

Und nun war, wie es scheint, mittels des restlosen Verbrennens in den Marekschen atomischen Motoren diese Gebundene Energie frei geworden, von den Fesseln der Materie befreit, welche sie gebunden hatten; sie war zur Freien Energie oder zum tätigen Absolutum geworden, ebenso frei wie vor der Erschaffung. Es war das plötzliche Befreien derselben unerforschlichen arbeitenden Macht, welche sich bereits einmal gerade bei der Erschaffung der Welt geäußert hatte.

Wenn der ganze Kosmos auf einmal völlig verbrannt würde, könnte sich die erste schöpferische Leistung wiederholen; es wäre entschieden das Ende der Welt, eine vollkommene Liquidation, welche die Gründung einer neuen Weltfirma, Kosmos II, ermöglichen würde. Indessen wurde, wie Sie wissen, in den Marekschen Karburatoren die materielle Welt nur kiloweise verbrannt. Das Absolutum, nur in kleinen Mengen befreit, fühlte sich entweder nicht stark genug, um gleich wieder zu erschaffen, oder wollte sich vielleicht nicht wiederholen; kurz und gut, es entschloß sich, auf zweierlei Weise sich zu äußern; erstens einigermaßen traditionell, zweitens entschieden modern.

Die traditionelle Art, auf welche es sich zu betätigen begann, war, wie Sie wissen, religiös. Das waren die verschiedenen Erleuchtungen und Bekehrungen, die moralischen Folgen, die Wunder, Levitationen, Ekstasen, Prophezeiungen und vor allem der religiöse Glaube. Hier stürmte das Absolutum auf bereits ausgetretenen Wegen in das persönliche und kulturelle Menschenleben, doch es tat es in nie dagewesenem Umfang. Nach einigen Monaten seiner Tätigkeit gab es beinahe keinen Menschen mehr auf der Welt, der - wenigstens vorübergehend - den religiösen Schlag nicht empfunden hätte, mit dem sich das Absolutum bei seiner Seele meldete. Zu diesem psychologischen Auftreten des Absolutums werden wir noch später zurückkehren, wenn es nötig sein wird, seine katastrophalen Folgen zu schildern.

Die zweite Äußerung der Existenz des Freien Absolutums brachte etwas völlig Neues. Die Unendliche Energie, welche sich einst mit der Erschaffung der Welt beschäftigt hatte, stürzte sich - anscheinend aus Rücksicht auf die veränderten Verhältnisse - auf die Erzeugung. Sie schuf nicht; sie erzeugte. Anstatt des reinen Erschaffens stellte sie sich an die Maschinen. Sie wurde der Unendliche Arbeiter." (S.72 f.)
 


Anmerkung: Dies ist natürlich nur eine kleine Auswahl, da ich noch gar nicht begonnen habe, gezielt nach derartigen Literaturstellen zu suchen ;-))

Für entsprechend Hinweise auf weitere ähnlich geartete Literaturstellen bin ich stets dankbar. Ich glaube, das Thema steht auch bei Dan Simmons (Hyperion-Gesänge) und bei Heinlein (Lazarus Long), doch bislang hatte ich noch keine Zeit, danach zu recherchieren.



Stand: August 2006 - eine aktualisierte und erweiterte Version findet sich im Archiv im Buch der Synergie unter dem Sichwort Neue Energie.

 


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